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Herrschaften

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Wechselnde Herrschaften
im Schloss Kirchhofen

     

    Sichere Belege für das Existieren eines Schlosses stammen erst aus dem Jahre 1542, „als ein Arbogast Hildtprandt als burgkvogt im Schloß zu Kirchhofven und verweser der herrschaft im Kilchspill genannt wird“, obwohl die Bauinschrift im Ostturm die Jahreszahl 1507 aufweist.


    Jahr 1507

    Manche Texte geben ältere Informationen, die aber nicht durch Quellen belegt sind, trotzdem die Daten in chronologischer Reihenfolge:

    1422 erster urkundlicher Hinweis auf das Wasserschloss in Kirchhofen
    Oswald Snewlin zum Wiger verkauft seinen Anteil des Wasserschlosses an Lützelmann von Rathsamhausen

    1451 Ludwig von Blumeneck und seine Gemahlin Agnes Brennerin  von Gutenroth übergeben dem Heinrich von Blumeneck ihren Anteil am Wasserschloss

    1454 Melchior und Engelhard von Blumeneck  verkaufen an Freiherr Jakob von Staufen

    1498 Kaiser Maximilian I belehnt den Erasmus zum Wiger mit der Herrschaft Kirchhofen

    1536 Claudius von Böcklinsau und seine Gemahlin Magdalena (Snewlin) zum Wiger verkaufen das Kirchspiel Kirchhofen für 6000 Gulden dem Christoffel von Hattstatt

    1543 Die Stadt Freiburg erwirbt von den Erben des Christoffel von Hattstatt für 11000 Gulden die Herrschaft Kirchhofen

    1545 verkaufte die Stadt Freiburg für 12500 Gulden die erst erworbene Herrschaft wieder an den kaiserlichen Hofrat von Könneritz. Dieser war jedoch sehr verschuldet und konnte den Kaufschilling nicht aufbringen.

    1558 nach dem Tod von Könneritz verkaufte die Stadt erneut die Herrschaft  für 36 000 Gulden an den österreichischen Offizier Franz Brenner von Gutenroth.
    Er konnte seine Schuld aber nicht bezahlen und verpfändete sein Gut Erzherzog Ferdinand von Österreich, während die Stadt Freiburg den Komplex 1572 an Lazarus Schwendi verkauft hatte.

    Eine verzwickte Situation bis ins Jahr 1577

Lazarus von Schwendi

    Erst am 12.Juni 1577 lesen wir im Ratsprotokoll der Stadt
    Freiburg, dass Lazarus von Schwendi den Kaufschilling
    erbracht hat und er nun Eigentümer der Herrschaft
    wurde.

    Er war nun nicht nur Lehensherr wie in Burkheim,
    sondern persönlicher Eigentümer also Herr von Kirchhofen. 

     

    Die Untertanen der Gemeinden Ehrenstetten, Kirchhofen, Ober- und Unterambringen freuten sich nun dass endlich wieder geordnete Verhältnisse herrschten.
    Schwendi war um das Wohl der Menschen besorgt.
    Er führte bewährte Ordnungen ein, förderte Land- und Weinbau, schuf die Grundlagen für ein Spital, die „Klus“ neben der Kirche und in der Stiftungsurkunde von 1578 regelte er auch die Bezahlung eines
    Schulmeisters und Kirchenmusikers.

 

    Schloss Kirchhofen

    1583 stirbt Lazarus von Schwendi im Schloss zu Kirchhofen und wird in Kientzheim im Elsass bestattet. Sein einziger Sohn Hans Wilhelm wird Schlossherr.

    1599 verkauft Hans Wilhelm seine Herrschaft an den Johanniterorden.

    1607 gehen Schloss und Herrschaft an Vorderösterreich.

    1628 wird die Herrschaft  als Pfandschaft an Hannibal von Schauenburg gegeben.


    Hannibal von Schauenburg

    1633 Hannibal von Schauenburg war inzwischen
    Feldmarschall und von Wallenstein zum Kommandanten des Oberrheingebietes mit Sitz in Breisach ernannt worden.

    In den Tagebüchern des Freiburgers Thomas Mallinger liest man, dass sich im Mai 1633 mehrere Bauern aus der Umgebung unter dem Kommando von Jakob Kleinschmid in Kirchhofen verschanzten und  sich gegen die Schweden behaupteten.

    (Thomas Mallinger 1613-1660,
    kath. Theologe, Schriftsteller, Freiburg)
     

     

     



    Am 18. Juni aber erfolgte eine größere schwedische Strafexpedition, bei der die Bauern getötet wurden, es wurde auch Feuer gelegt und das Schloss beschossen. Ob deshalb der vierte Turm fehlt, konnte man nicht nachweisen.
                                                            (Lesen Sie hier über das Gemetzel von 1633 im Schloss Kirchhofen)

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    1738 kauft die Abtei St.Blasien die Herrschaft Kirchhofen und lässt das Schloss umbauen
    (vergleiche Baugeschichte)

     

    Abtei St. Blasien


    1806 Säkularisation, das bedeutet die Herrschaft geht in weltlichen Besitz über und zwar  in den Besitz des Großherzogtums Baden und auf diesem Wege 1840 in den Besitz der Gemeinde.


    Texte Engelbert Pfefferle, Martin Strotz (Burgen im Breisgau Band III) bearbeitet von Charlotte Eckmann, Arbeitskreis
    Ortsgeschichte  Oktober 2011

     

 

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